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- Theater + Artist Talk + Gesellschaftssatire
- Massendemonstrationen in Chile
- Di., 14.10.2025, 19:00
Artist Talk mit Guillermo Calderón zu 'VACA'
2019 forderten Chiles Massendemonstrationen einen Systemwechsel. Nach mehr als fünf Jahren und einer gescheiterten Verfassungsreform bleibt kaum Hoffnung. So zeigt “VACA” Pizzaboten im Kampf ums Überleben in einer gewalttätigenWelt. Ihr zufälliges Zusammentreffen mit einer Kuh verdichtet Guillermo Calderón zu einer bissigen Gesellschaftssatire.
- 1Foto © Emil Sepulveda
“VACA” ist eine bissige Gesellschafts- und Mediensatire, die vielerorts längst Realität geworden ist. Zu zeigen, “wie Menschen zu Faschist*innen werden, ohne es zu bemerken” sei der Grundgedanke des Projektes, so Calderón. Die verschiedenen Ebenen seiner urbanen Parabel verdichtet er mit Texteinblendungen und Sound zu einem dystopischen Gesellschaftsporträt. Im Anschluss an die Vorstellung wird am 14.10. ein Artist Talk mit Guillermo Calderón stattfinden.
Tickets: 13–22 €, ermäßigt 9–13 €
Karten-Online: Karten online bestellen
- Di., 14.10.2025, 19:00
Über den Veranstaltungsort
HAU Hebbel am Ufer
Das HAU Hebbel am Ufer mit seinen drei Häusern HAU1, HAU2 und HAU3 und der digitalen Bühne HAU4 steht für aktuelle künstlerische Positionen an der Schnittstelle von Theater, Tanz und Performance. Darüber hinaus sind Musik, Bildende Kunst und Theorie feste Bestandteile des vielseitigen Programms.
https://www.hebbel-am-ufer.de/service/anfahrt-besuch
Über das Stück
VACA
Optimistisch schaute die progressive Welt 2019 nach Chile, als mit den Massendemonstrationen des “Estallido Social” von breiten Schichten der Gesellschaft ein grundlegender Systemwechsel gefordert wurde. Heute, nach mehr als fünf Jahren, verbunden mit einem gescheiterten Prozess für eine neue fortschrittliche Verfassung, gibt es kaum mehr Aussichten auf umfassende gesellschaftliche Veränderungen. Diese Situation greift Guillermo Calderón in seiner aktuellen Arbeit auf – ein Stück, “das keine Hoffnung verbreiten möchte. Denn wenn wir auf Hoffnung, Optimismus oder irgendeine Art von Inspiration warten, wird sie nie kommen“, so der Autor und Regisseur.
Drei Freund*innen, die als Pizzaboten auf den Straßen von Santiago de Chile (oder andernorts) ihr prekäres Überleben organisieren, sind konfrontiert mit einer Welt des sozialen Verfalls und der Gewalt. Im Mittelpunkt der Parabel steht eine Kuh, doch die Kuh ist krank und gibt zu viel Milch. Was also tun? Die Diskussion über ihr Schicksal wird zu einer Übung in der Rechtfertigung von Grausamkeit.
Über die Mitwirkenden
Guillermo Calderón
Der Autor und Regisseur Guillermo Calderón studierte Theater und Darstellende Kunst an der Universidad de Chile und an der Dell’Arte School of Physical Theatre in Kalifornien sowie Filmwissenschaft an der University of New York und arbeitet heute sowohl in Santiago de Chile als auch in New York. Verschiedene seiner Inszenierungen setzen sich mit dem Erbe der Militärdiktatur Pinochets auseinander so z.B. “Villa + Discurso” (2011) oder “Escuela” (2013). 2012 arbeitete er erstmals in Deutschland, wo er für das Düsseldorfer Schauspielhaus u.a. die beiden Auftragswerke “Beben” (2012) und “Kuss” (2014) schrieb und inszenierte, die sich mit dem großen Erdbeben in Chile 2010 sowie mit dem Syrien-Konflikt befassten. Calderón schrieb außerdem das Drehbuch für den Film “Neruda”, der 2016 auf der Director’s Fortnight in Cannes gezeigt wurde, der Film “The Club”, an dem er als Co-Autor beteiligt war, erhielt auf der Berlinale 2015 den Silbernen Bären.