— Kann nicht mehr besucht werden —
- Gesprächsreihe + Diskurs + Pausen
- Regeneration
- Transformation
-
Sa., 27.05.2023, 17:30
Diskursveranstaltung 'Politics of Love - #11 Taking Breaks'
Unsere Gesprächsreihe Politics of Love ist Formen des füreinander Einstehens gewidmet, die sorgsam und liebevoll Gemeinschaft hervorbringen.
In Alltag und Arbeitskultur bedeutet eine Pause meist die effektive Unterbrechung des Schaffens und zielt letztlich auf eine Optimierung der Arbeitskraft ab. In dieser Festivalausgabe von Politics of Love wollen wir uns mit dem Topos „break“ hingegen jenen Pausen widmen, die alltägliche und ästhetische Prozesse konsequent aufbrechen und umstrukturieren. Wir interessieren uns für Pausen, die Regenration und Transformation ermöglichen und durch die Umverteilung von Belastung zu gesellschaftlichen Veränderungsprozessen führen. Es ist der Bruch, der Rhythmen und Normen herausfordert und radikalen Ausdruck ermöglicht. In Jeremy Nedds und Impilo Mapantsulas Arbeit The Ecstatic wird die Ästhetik und Energie des pfingstlichen Praise Breaks mit der südafrikanischen Subkultur Pantsula konfrontiert. Den daraus entstehenden Raum der Umdeutung nehmen wir zum Ausgangspunkt unseres Gesprächs. Moderation: Dr. Joy Kristin Kalu
Eintritt frei
Weitere Infos hier: https://sophiensaele.com/de/programm/stueck/politics-of-love-5
-
Sa., 27.05.2023, 17:30
Über den Veranstaltungsort
Sophiensæle
Die Sophiensæle sind eine Produktions- und Spielstätte für die freien darstellenden Künste. Hier produzieren und präsentieren Künstler*innen und Gruppen aus Berlin sowie aus der nationalen und internationalen Szene innovative und experimentelle künstlerische Konzepte, Ästhetiken, Stile und Formate. Auf dem Spielplan stehen Tanz, Performance, Theater, Musiktheater und diskursive Formate. Als ein Ort, der sich als offen und aufgeschlossen versteht, suchen die Sophiensæle intensiven Kontakt mit Künstler*innen, Publikum und den Austausch über gesellschaftlich relevante Themen. Neben dem Fokus auf Nachwuchsförderung arbeiten viele renommierte Kompanien und Künstler*innen in langjährigen Kooperationen am Haus.
Über das Stück
The Ecstatic
Pantsula ist eine südafrikanische Subkultur, die während der Apartheid in den Townships Johannesburgs entstand. Sie zeichnet sich bis heute durch Codes in Mode und Sprache, eine spezifische Lebensphilosophie, politische Sozialkommentare und den Musikstil aus – sowie nicht zuletzt durch den kraftvollen, energiegeladenen gleichnamigen Tanz, der für seine extrem schnellen und virtuosen Schrittfolgen bekannt ist. In The Ecstatic trifft dieser historisch bedeutsame Tanzstil auf den Praise Break aus dem Kontext der afroamerikanischen Pentecostalbewegung (Pfingstbewegung): eine ekstatische Tanztradition und ein Modus des Lobpreisens, eine Unterbrechung des Gebets im Rahmen des christlichen Pfingstgottesdienstes. Schnelle Gospelmusik verschmilzt hier mit Schreien und tanzenden Körpern zu wahrhaft kathartischen Momenten. Aus dem Zusammentreffen dieser zwei Welten und Ästhetiken entwickeln Jeremy Nedd und die sechs Tänzer von Impilo Mapantsula eine präzise, energiegeladene Bewegungsstudie über Zustände der Ekstase. Im transzendentalen Moment der Pause – des „break“ – finden sie schließlich einen neuen Raum für Gemeinschaft.
Über die Mitwirkenden
Jeremy Nedd & Impilo Mapantsula
JEREMY NEDD ist Choreograf und Performer. Er wurde in Brooklyn (New York) geboren und lebt seit einiger Zeit in Basel. Nedd hatte Engagements an der Semperoper in Dresden (2010-2012) und am Ballett Basel (2012-2016). Als Gastkünstler ist er mit dem Schauspielhaus Zürich verbunden, wo er u. a. mit Trajal Harrell zusammenarbeitete. Nedd realisierte und präsentierte seine bisherigen Produktionen u. a. an der Kaserne Basel, im ROXY Birsfelden, am Tanzhaus Zürich, im Arsenic (Lausanne), im Palais de Tokyo (Paris) und an den Münchner Kammerspielen.