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Mi., 02.07.2014, 18:30
Einführung zur Tanzperformance 'Levée des conflits' von Boris Charmatz
Der renommierte französische Choreograph Boris Charmatz, dessen Arbeit im Zentrum des Festivals Foreign Affairs steht, bietet mit diesem Werk eine gleichermaßen poetische wie politische Arbeit für 24 Tänzer. Vor der Vorstellung wird von der Tanzdramaturgin und Tanzwissenschaftlerin Maren Witte ein Einführungsworkshop zur seiner choreografischen Arbeit angeboten.
In einem einstündigen Einführungsworkshop stellt Maren Witte, Tanzdramaturgin und Tanzwissenschaftlerin, die choreografische Arbeit von Boris Charmatz vor, die als einer der Schwerpunkte des diesjährigen Festivals Foreign Affairs der Berliner Festspiele gilt. Der Vorstellung folg ein Gespräch mit dem Choreographen. Moderation: Maren Witte.
Tickets inklusive Einführung: € 20. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.Anmeldung und Buchung ausschließlich über TanzScout Berlin: info(at)tanzscoutberlin.de
Ablauf:
18:30 Einführung
20:00 Vorstellungsbeginn
im Anschluss an die Vorstellung: Gespräch mit dem Künstler
Karten per E-Mail: ticketinfo(at)berlinerfestspiele.de
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Mi., 02.07.2014, 18:30
Über den Spielort:
Haus der Berliner Festspiele
Seit 2001 sind die Berliner Festspiele in einem der herausragenden Theaterbauten der Nachkriegsmoderne beheimatet. Das heutige Haus der Berliner Festspiele wurde 1963 als „Theater der Freien Volksbühne“ unter der Intendanz Erwin Piscators eröffnet und zählt neben der Deutschen Oper Berlin zu den bekanntesten Entwürfen des Berliner Architekten Fritz Bornemann. Von einem Garten umgeben, öffnet sich das Theatergebäude mit einer großzügigen Glasfassade der Stadt. Im Inneren setzt sich das demokratische Architekturideal der Nachkriegsmoderne fort: Das Geschehen auf der Bühne ist von allen Plätzen aus gleichermaßen gut sicht- und hörbar. Als Zentrum der Festivals und Programmreihen präsentiert das Haus der Berliner Festspiele ganzjährig Inszenierungen, Konzerte und Lesungen internationaler Künstlerinnen und Künstler.
www.berlinerfestspiele.de
Über das Tanzprojekt:
'Levée des conflits'
Konflikten auszuweichen gilt in der westlichen Welt als Schwäche. Das hiesige Denken orientiert sich an Oppositionen, an Dualismen und behauptet deren Kampf um Vorherrschaft. Der französische Philosoph Roland Barthes hat in seinen Vorlesungen am Collège de France von 1978 über ein Drittes nachgedacht: das Neutrum. Er enthält sich einer Definition und überlässt es damit den Lesern, ein eigenes Begehren zu entwickeln. Boris Charmatz’ Faszination für diese Denkfigur geht so weit, dass er sie zur Grundlage dieser Choreografie nimmt und an die Stelle des Neutrums die Aufhebung der Konflikte setzt, nach der wir uns letztlich alle sehnen. Die Anordnung für 24 Tänzer mit 25 Bewegungssequenzen funktioniert nach dem musikalischen Prinzip des Kanons: Eine Bewegung beginnt, eine Tänzerin führt sie aus, eine andere nimmt sie auf, ein weiterer Tänzer führt sie zu Ende. Eine gleichermaßen poetische wie politische Arbeit, deren Virtuosität Spielräume weit jenseits des theoretischen Hintergrundes eröffnet.
Über der Choreograf:
Boris Charmatz
Boris Charmatz ist Tänzer und Choreograf, zu seinen bekanntesten Arbeiten zählen „Aatt enen tionon“ (1996) und „enfant“ (2011). Neben seinen ausgedehnten Tourneen nimmt er regelmäßig an Improvisationsevents teil und arbeitet auch als Performer. Unter seiner Leitung ist das Nationale Zentrum für Choreografie Rennes und Bretagne seit 2009 in das Musée de la danse, ein Tanzmuseum, umgewandelt worden. 2011 war Charmatz Associate Artist des Festival d’Avignon. 2012 war er mit seiner Choreografie „enfant“ bei Foreign Affairs zu Gast, 2013 eröffnete er mit dem gemeinsam mit Anna Teresa De Keersmaeker inszenierten Stück „Partita 2“ das Festival.
www.borischarmatz.org