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- Tanztheater + Ensemblegespräch
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Do., 02.04.2020, 19:30
Ensemblegespräch zu 'Mein Schloss' – FÄLLT AUS!
Mein Schloss – ein Tanztheaterstück über die Schönheit und die Herausforderungen einer anderen Welt, die sich mitten in unserer befindet und zugleich hinter Mauern des Andersseins verborgen ist. Prof. Peter Rödler, Professor für Allgemeine Didaktik – Heterogenität/Differenzierung wird beim Ensemblegespräch mit dabei sein und aus wissenschaftlicher Perspektive über Autismus und eine Annäherung mit den Mitteln des Tanztheaters sprechen können.
Jean Laurent Sasportes wurde 2015/16 vom Verein 'Autismus Wuppertal' beauftragt zu dessen Jubiläum ein Stück zu produzieren. Der Verein wollte mit diesem Kunstwerk das Thema öffnen. Sasportes leitete zu diesem Zeitpunkt ein Bewegungsprojekt mit Menschen mit Autismus. Das Ensemblegespräch möchte versuchen jenseits der wissenschaftlichen Herangehensweise an das Thema, die künstlerische Sichtweise aufzeigen. Jean Laurent Sasportes ist langjähriges Ensemblemitglied von Pina Bausch gewesen. Die Methode ein Stück zu „bauen“, hat er dort kennengelernt. Das Tanztheaterstück behandelt ein 'Anderssein' des Autismus mit seinen Herausforderungen und seiner eigenen Schönheit. Es soll eine Einladung sein, das Ungewohnte, aber auch vertraute Elemente darin kennenzulernen.
Die Tickets (15 € / erm. 12 € ) für die Vorstellung inkl. der kostenlosen Teilnahme an der Gesprächsrunde können Sie auch direkt über Theaterscoutings Berlin reservieren! Schreiben Sie einfach (bis einen Tag vor der Vorstellung) eine Email mit der gewünschten Anzahl an Tickets an reservierung(at)theaterscoutings-berlin.de. Natürlich sind auch spontane BesucherInnen herzlich willkommen, allerdings ohne Kartengarantie für die Vorstellung.
Ablauf: 19:30 Vorstellung
Im Anschluss: Gesprächsrunde
Fragen? Die Personen mit den pinken Theaterscoutings-Buttons sind vor Ort für Sie da.
Karten-Online: Karten online bestellen
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Do., 02.04.2020, 19:30
Über den Veranstaltungsort
Pfefferberg Theater
Das Pfefferberg Theater in der Schankhalle Pfefferberg ist ein Ort des Schauspiels, der Künste, der Kultur und der Begegnung. Im pulsierenden Zentrum Berlins, wo Mitte an Prenzlauer Berg grenzt, hat sich ein einzigartiges Schauspielhaus als Volkstheater für komödiantisches Bühnenwerk etabliert. Aber auch Klassikern, Dramen und Gala-Veranstaltungen bietet das Pfefferberg Theater Platz und Raum.www.pfefferberg-theater.de
Über das Tanztheaterstück
Mein Schloss
Das Tanztheaterstück „Mein Schloss“ zum Thema Autismus stellt die Begegnung mit einer Welt her, die hinter Mauern des Andersseins verborgen ist. Dieses Anderssein mit seinen Herausforderungen ein wenig kennenzulernen, seine Schwierigkeiten und die ihm eigene Schönheit zu erleben, das Fremde aber auch vertraute Elemente darin zu entdecken – dazu lädt das Bühnenstück ein. Der Titel verweist nicht nur auf einen geheimnisvollen Rückzugsraum, sondern auch auf ein Schloss, das für Abriegelung sorgt und ein Zusammensein erschwert, das aber geöffnet werden möchte. Der Verein entschied sich, ein Kunstprojekt zu fördern und wählte die Form eines Tanztheaterstücks. Es entstand „Mein Schloss“, das im Mai 2016 in Wuppertal-Barmen, im Haus der Jugend uraufgeführt wurde. Die Wurzeln dieser Produktion finden sich in einem Bewegungsprojekt, das Jean Laurent Sasportes vor einigen Jahren in der vollstationären Einrichtung des Vereins mit von Autismus Betroffenen begonnen hat.
Die Mitwirkenden brachten ihre Beobachtungen, Erlebnisse und Gedanken zum Thema Autismus ein, entwickelten Gesten, Bewegungselemente, musikalische Sequenzen und gestalteten daraus gemeinsam das Stück. Die Betroffenen aus der Einrichtung werden ebenfalls einbezogen, indem Blicke von ihnen als Projektionen eingeblendet werden. „Mein Schloss“ will den Blick schärfen, das Verständnis fördern. Bewegungs- und Verhaltensweisen des Autismus, die in der Summe sehr fremdartig wirken, können sich in der Auseinandersetzung mit einzelnen Elementen, mit dem Blick aufs Detail durchaus als etwas Bekanntes erweisen. Das Stück weist dabei nicht nur auf die Facetten einer Entwicklungsstörung hin, sondern dehnt das Thema auch auf ein generelles, zunehmendes gesellschaftliches Phänomen aus: die Vereinzelung des Menschen in einer stark medial geprägten Welt. Denn durch die starke Mediennutzung zeigen sich dort auch Effekte, dass die persönliche Begegnung vielfach sehr viel schwieriger wird.
Über den Choreographen
Jean Laurent Sasportes
Jean Laurent Sasportes ist ehemaliger Solotänzer des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, Choreograph und Schauspieler. In seiner Arbeit in der Einrichtung geht es darum, in einem teils sprachlosen Raum über Bewegung zu kommunizieren, um ein wenig von der Welt zu erfahren, die das Gegenüber oftmals nur in geringem Maße offenbart. Aus diesen behutsam sich vortastenden, kreativen Begegnungen, bei denen beide Seiten voneinander lernen, entstand die Idee zu dem Tanztheaterstück. Unter der künstlerischen Leitung von Sasportes entwickelte ein Ensemble aus Tänzern und Musikern das Stück „Mein Schloss“.
Musikalische Leitung: Naoki Kita
Komposition: Tetsu Saitoh (verst. Im Mai 2019), vormals musikalischer Leiter
Mitwirkende: Chrystel Guillebeaud, Kenji Takagi, Chikako Kaido, Eri Fukahori, Ute Völker, Wolfgang Suchner, Naoki Kita, Miyama McQueen-Tokita
Videoszenen: Jorge Zárate A.
Gemeinsam verwendetet Literatur: „Warum ich euch nicht in die Augen schauen kann“ von Naoki Hagashida