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Archivierte Veranstaltung
— Kann nicht mehr besucht werden —
Die Veranstaltung liegt in der Vergangenheit und kann nicht mehr besucht werden.
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  • Dokumentarfilm + Gespräch
  • Reihe
  • Darstellung von Flüchtlingen in der Kunst
  • Di., 14.04.2015, 20:00
–> VIERTE WELT KOLLABORATIONEN
Kreuzberg

Gespräch zu ‘Exodus #1: Das Leiden anderer (nicht) zeigen’

Die Reihe „Exodus“ in der Vierten Welt untersucht künstlerische Darstellungen von Flüchtlingen und Flucht und deren ethische und ästhetische Implementierungen. Am 14. April wird der Dokumentarfilm „Ödland“ gezeigt, ein Porträt von Kindern, die in einem deutschen Asylbewerberheim leben. Im Anschluss gibt ein Gespräch mit der Regisseurin des Films.

Wie können sich privilegierte Wohlstandsnomaden und unfreiwillige Mittelmeerreisende begegnen? Ist es möglich, sich mit Würde aufeinander einzulassen? Kapitalisieren Künstler Bilder des Leidens, entsteht hier ein neues Herrschaftsinstrument? Und inwiefern sind dokumentarisch arbeitende Künstler bloß moralisierende Aktivisten, die die Kraft der Vorstellungskraft vergessen haben? Diesen hochaktuellen Fragen widmet sich die von Cecilie Ullerup Schmidt gestaltete Reihe ‚Exodus’: im Anschluss an die Vorstellung bilden sie außerdem die Grundlage für eine Diskussion mit der Regisseurin des Films, der Dokumentarfilmemacherin Anne Kodura.

Die Tickets (8-13€) für die Vorstellung inkl. der kostenlosen Teilnahme am Publikumsgespräch können Sie nun auch direkt über Theaterscoutings reservieren! Schreiben Sie einfach (bis einen Tag vor der Vorstellung) eine Email mit der gewünschten Anzahl an Tickets an reservierung(at)theaterscoutings-berlin.de.
Natürlich sind auch spontane BesucherInnen herzlich willkommen, allerdings ohne Kartengarantie für die Vorstellung.

Ablauf:

20:00 Film
im Anschluss an die Vorstellung: Gespräch 
Fragen? Die Personen mit den pinken Theaterscoutings-Buttons sind vor Ort für Sie da.

Karten-Telefon: 0157/ 88 44 09 41
Karten per E-Mail: karten(at)viertewelt.de
wann:
  • Di., 14.04.2015, 20:00
wo: VIERTE WELT KOLLABORATIONEN, Adalbertstr.4, Galerie, Kreuzberg, 10999 Berlin (Auf Stadtplan zeigen.)

Über den Veranstaltungsort:

VIERTE WELT KOLLABORATIONEN

Wesentlicher Ansatz der Arbeit dieses Ortes, ist die künstlerische Arbeit in ein reales Leben zurückzubringen, so dass nicht länger nur der Kunstproduzent die Geschichten aus den prekären und peripheren Rändern für seine Arbeit nutzt, sondern seine künstlerische Arbeit im besten Fall einen Bruch in der Realität produziert. Die Spielstätte versteht sich als Verbindungselement der performativen und bildenden Künste zu den gesellschaftspolitisch dringenden Fragen unserer Zeit.

www.viertewelt.de  

Über den Film:

Ödland

Es sind Sommerferien. Inmitten von Wäldern und ein paar Schafweiden steht ein Wohnblock auf ehemaligem Kasernengelände der sowjetischen Armee. Hier wachsen Aya, Momo und Mustafa auf. Sie verbringen die Ferien zu Hause im Asylbewerberheim. Aya ist Palästinenserin und kommt aus dem Libanon. Sie ist schon fast sieben und kümmert sich um ihre kleineren Geschwister. Momo und Mustafa sind Brüder. Momo ist elf und wurde in Syrien geboren. Er braucht Geld, weil er mit seinen Freunden Knaller und Kinderbowle für Silvester kaufen will. Mustafa ist sieben und wurde „aus Deutschland geboren, aber er ist trotzdem ein Kurde“. Er macht seinem Bruder natürlich alles nach und will auch mal Fußballspieler oder Automechaniker werden, wenn er groß ist. Ihre Heimatländer kennen die Kinder nur bruchstückhaft durch Erzählungen und aus dem Fernsehen. In Deutschland aufgewachsen, verstehen sie das mit dem „Asyl“ nicht so richtig und wollen eigentlich ganz normal sein. Eine Geschichte von Kindheit, Heimat und der Suche nach Identität.

Über die Regisseurin:

Anne Kodura

Geboren und aufgewachsen in Halle (Saale). 2010 inszenierte sie ihr erstes Theaterstück "Orangenhaut" von Maja Pelevic im Rahmen des Festivals für neue Dramatik in München. Medienkunststudium an der Akademie der Bildenden Künste München und Realisierung erster Kurz- und Experimentalfilme. Ihr erster abendfüllender Dokumentarfilm "ÖDLAND - Damit keiner das so mitbemerkt" entstand in Zusammenarbeit mit dem Kameramann Friede Clausz und lief auf zahlreichen nationalen und internationalen Filmfestivals (u.a. 63. Berlinale, 37. Duisburger Filmwoche, 54. Festival dei Popoli), war für zahlreiche Preise nominiert (u.a. Gläserner Bär, ARTE Documentary Award, 3sat Documentary Award) und gewann den "Open Eyes Jury Award" (NIHRFF) und den "Best Documentary Emergence Feature Award" (Oaxaca FF). Desweiteren war sie 2014 als Künstlerin und Filmemacherin auf der 4th International Biennial in Canakkale (Türkei) und 2015 als Berlinale Talent auf der 65. Berlinale vertreten.