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Mo., 17.07.2017, 20:00
Gespräch zu 'music for the future'
Institut für Widerstand im Postfordismus richtet seinen Blick auf die NS- Zwangsarbeit und beschäftigt sich mit dem widerständigen Moment der Musik. Was bedeutete es, in einem System der Ausbeutung zu überleben? Kann Musik Wahrnehmung verändern? Wo liegt das Potential der Musik als Form des inneren Widerstands? Fragen, die im anschließenden Gespräch mit Künstler*innen weiter diskutiert werden können.
In vielen Selbstzeugnissen von ehemaligen Zwangsarbeitern wird Musik als Überlebensmittel genannt. Ausgehend von einer musiktheoretischen und historischen Recherche und der Arbeit mit biographischem Material aus verschiedenen Archiven, untersucht das fünfköpfige Kunst-Kollektiv um Elisa Müller die Wirkkraft von Musik als realitätsverschiebendes Medium. Im Gespräch befragen wir das Kollektiv zu ihrer Recherche und zur künstlerischen Verarbeitung des Recherchematerials.
Der Eintritt ist frei - Spende erwünscht. Zur besseren Planung freuen wir uns über Ihre Anmeldung unter reservierung(at)theaterscoutings-berlin.de oder karten(at)ballhausost.de. Natürlich sind auch spontane BesucherInnen herzlich willkommen.
Ablauf:
20:00 – Performance
Im Anschluss: Publikumsgespräch
Achtung externer Spielort: Flughafen Tempelhof
Alte Zollgarage, Flughafen Tempelhof | Columbiadamm 10 (Bauteil F2), 12101 Berlin
Fragen? Die Personen mit den pinken Theaterscoutings-Buttons sind vor Ort für Sie da.
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Mo., 17.07.2017, 20:00
Über den Veranstaltungsort
Flughafen Tempelhof Berlin
Im nationalsozialistischen Regime war das Gelände des Flughafen Tempelof Schauplatz propagandistischer Masseninszenierungen und Standort des einzigen offiziellen Berliner Konzentrationslagers. Das Gebaute wurde zum kriegswichtigen Standort des deutschen Flugzeugbaus und zum Barackenlager für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus den besetzten Ländern. Die ersten ausländischen Arbeitskräfte waren im Herbst 1940 Frauen aus Polen; 1941 folgten französische Kriegsgefangene und Zivilisten, vor allem Facharbeiter, aus Frankreich, Italien, den Niederlanden, Belgien und der Tschechoslowakei, ab 1942 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter („Ostarbeiter“) und Kriegsgefangene aus der Sowjetunion. Ganz Deutschland war seit Kriegsbeginn von Zwangsarbeitslagern überzogen. Allein auf Berliner Stadtgebiet gab es 1944 mehr als 1000 Lager für mehr als 400 000 Frauen und Männer aus über zwanzig Nationen.
Über die Performance
music for the future
Zwangsarbeit war als rassistisches System der Ausbeutung und Verschleppung von Menschen in NS-Deutschland allgegenwärtig. Es war ein Massenphänomen, das wie selbstverständlich vor aller Augen stattfand und in Deutschland über 20 Millionen Menschen betraf. Etwa 3000 Sammelunterkünfte für ZwangsarbeiterInnen prägten allein das Stadtbild von Berlin. Das Weserflug-Lager auf dem Flughafen Tempelhof, auf dem auch die Performance stattfindet, war eines der größten. Die Künstlerinnen tauchen mit der Performance ein in die Tradition von Gedenkkunst und -kultur der NS-Geschichte. Sie stellen die Konstruktion historischer Fakten der Dekonstruktion von künstlerischen Methoden gegenüber, um einen Raum dazwischen zur eigenen Narration zu öffnen.
Über das Kunst-Kollektiv
Institut für Widerstand im Postfordismus
Fakt oder Fiktion? – unter diesem Motto arbeitet das Kunst-Kollektiv Institut für Widerstand im Postfordismus seit 2014 in einer permanenten Praxis der Dokufiktion. Das wichtigste Projekt ist die Intervention „Welche Revolution(en) werden wir erlebt haben werden?“, die in verschiedenen Städten und Formaten zu sehen war und ab Sommer 2017 im Theater Vorpommern die Geschichte einer kommenden Revolution erzählt. Für music for the future arbeiten die fünf Künstlerinnen zum ersten Mal konkret historisch.