— Kann nicht mehr besucht werden —
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- Lecture Performance + Expert*innengespräch
- Kolonialgeschichte
- Wissenschaft
- Festival
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Fr., 16.06.2017, 20:30
PAF Special: Tischgesellschaft Plus zu 'Schädel X
Ein aus den ehemaligen Kolonien geraubter Schädel bildet das Zentrum der Lecture Performance von Flinn Works. Historische Dokumente fuhren auf eine skurrile, (de-)koloniale Irrfahrt zwischen Wissenschaft, Politik und Theater. In dem anschließenden Gespräch nähern sich Expert*innen den Fragen des Sprechens über koloniales Erbe im Kulturbetrieb.
Schnell überhitzen die Debatten, wenn es um Themen wie Rassismus in Deutschland und die Auseinandersetzung mit dem deutschen kolonialen Erbe geht. Die Suche nach einer Gesprächskultur, die wirklich alle einschließt und nicht gesellschaftliche Machtstrukturen weiterschreibt ist lange noch nicht abgeschlossen. Wer spricht eigentlich? Wer spricht wie über und für wen? Und vor allem: Wer wird gehört? Gesprächsmoderation: Manuela Bauche, Impulse: Mnyaka Sururu Mboro, Larissa Forster, Flinn Works (Sophia Stepf, Konradin Kunze)
Das Stück wird im Rahmen des Performing Arts Festivals gezeigt.
Informationen zu den Tickets (8/12 €) sind auf der Webseite des Festivals zu finden. Die Teilnahme an der Diskussion ist kostenlos. Zur besseren Planung freuen wir uns über ihre Anmeldungen unter reservierung(at)theaterscoutings-berlin.de.
Ablauf:
20:30 Uhr Vorstellung (Dauer: 1.15 h)
im Anschluss an die Vorstellung: Diskussion
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Fr., 16.06.2017, 20:30
Über den Veranstaltungsort
Tieranatomisches Theater
Raum für forschende Ausstellungspraxis. Seit 2013 betreibt das Hermann von Helmholtz-Zentrum
für Kulturtechnik das Tieranatomische Theater als Raum für Ausstellungen mit Laborcharakter. Das Tieranatomische Theater ist das älteste erhaltene Lehrgebäude Berlins. Der Kuppelbau mit dem spektakulären Hörsaal befindet sich auf dem Campus Nord der Humboldt Universität zu Berlin.
Über die Lecture Performance
Schädel X
In Kellern deutscher Universitäten und Museen lagern tausende Schädel aus den ehemaligen Kolonien. Manche wurden von den Leichen hingerichteter 'Aufständischer' abgetrennt und als Trophäe nach Deutschland verschickt. Dort betrieben Wissenschaftler Rassenforschung an ihnen. 100 Jahre später mehren sich Forderungen nach Restitution dieser Schädel an die Nachfahren.
Ein Schädel bildet auch das Zentrum der Lecture Performance "Schädel X". Zwei biografische Geschichten kreisen um ihn. Sie führen von Tansania und Deutschland über Archive, Konsulate, Schlachtfelder und Labore durch die deutsche Kolonialgeschichte ins Innerste des eigenen Schädels. Mit historischen Dokumenten und O-Tönen verbinden sie sich zu einer skurrilen, (post-)kolonialen Irrfahrt zwischen Wissenschaft, Politik und Theater.
Über die Künstler*innen
Flinn Works
Flinn Works (Berlin/Kassel) entwickelt multiperspektivische Stücke zur globalisierten Welt. In den recherchebasierten Produktionen untersuchen internationale und multidisziplinäre Teams gesellschaftspolitische Themen. Die Darstellungsform ergibt sich aus den kulturellen, ästhetischen und politischen Haltungen der Performer*innen. Flinn Works richtet sich an Zuschauer*innen in Berlin und Bangalore, Daressalam und Dhaka, Kassel, Aarau und dazwischen.