— Kann nicht mehr besucht werden —
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- Tanzperformance + Physical Reflection
- Open Air
- Luftbetten
- Melodicas
- Mütter*schaft
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So., 17.07.2022, 15:00
Physical Reflection zu 'Wiegenlieder!'
Wiegenlieder sind ein Ritual, mit dem weltweit Eltern ihre Kinder in den Schlaf begleiten. Doch wer singt – und ist Wiegen Arbeit? Eine Tanzperformance über Mutter*schaft, Sorge-Arbeit und Privilegien. "Physical Reflection" bietet eine körperliche Annäherung und Reflexion an die Produktion. Keine (Bewegungs-)Vorkenntnisse erforderlich!
Das Format Physical Reflection ist ein Nachgespräch in Bewegung: Mit dem eigenen Körper und zusammen mit anderen Zuschauer:innen wird mit Mitteln einer tänzerischen, somatischen Praxis ein körperlicher Zugang zu den Themen der Performance 'Wiegenlieder!' geschaffen: Im Spannungsfeld von Mutter*schaft, Klassenzugehörigkeit und Zeitgeschichte setzt sich die Arbeit aus klassismuskritischer und queer-feministischer Perspektive mit der Rolle der Mutter* und der damit verbundenen Frage nach Care-Arbeit auseinander. Heute wie 1932 übernehmen Frauen noch immer einen Großteil der Sorge-Arbeit oder delegieren sie an Dritte, um z.B. selbst einer Arbeit nachgehen zu können. Doch wie gelingen Emanzipation und Gleichberechtigung ohne die Ausbeutung Anderer? Wie kann ich meinen eigenen Fragen und Gedanken als Zuschauer:in näher kommen und daraufhin neue Perspektiven auf das Gesehene erlangen? Wie kann ich einer Performance körperlich im Austausch mit anderen Zuschauer:innen begegnen? Konzept & Durchführung: Miriam Beike.
Eintritt frei! Spenden an die Künstler:innen herzlich erbeten.
Ablauf:
15:00 Performance
Im Anschluss: bewegtes Reflektionsformat "Physical Reflection"
Informationen zur Barrierefreiheit
Das Stück findet in deutscher Lautsprache statt. Der Text ist nicht entscheidend für die Handlung und das Stück ist auch ohne Kenntnisse der deutschen Sprache zu verstehen, da Musik und Bewegungeine große Rolle spielen. Es werden Zettel mit zusätzlichen Informationen und Kontexten zum Stück in deutscher und englischer Sprache ausliegen. Die Performance findet draussen statt und dauert etwas über eine Stunde und hat keine Pause. Es gibt keinen Sonnen-/ Wetterschutz. Die Uferstudios sind für Rollstühle zugänglich. Der Publikumsbereich ist ebenerdig und bestuhlt. Es gibt vier Sitzsäcke und nach Bedarf Rollstuhlplätze. Wenn Sie auf einen bestimmten Sitzplatz angewiesen sind, kommen Sie gerne 20 – 30 Minuten früher. Die U-Bahnstation Osloer Straße verfügt über einen Fahrstuhl und ein Blindenleitsystem. U8 und U9.
Information zu Covid 19: Da die Performance draussen stattfindet, gelten bei uns keine Hygieneschutzmassnahmen. Bei weiteren Fragen, wenndet euch gern per Mail an: wiegenliederclaude(at)gmail.com oder telefonisch an: 0178 838 9991.
Karten-Online: Karten online bestellen
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So., 17.07.2022, 15:00
Über den Veranstaltungsort
Uferstudios (Freilichtbühne)
Die Uferstudios in den Uferhallen sind ein Kultur- und Veranstaltungsort für zeitgenössischen Tanz in Berlin. In den Räumen der Uferstudios stehen 14 Studios und Künstlerateliers internationalen Choreografen, Tänzern und anderen darstellenden Künstlern sowohl für Produktion und Ausbildung als auch für öffentliche Aufführungen zur Verfügung. Das denkmalgeschützte Klinkersteinbäude wurde 1928 im Stil der Neuen Sachlichkeit mit expressiven Motiven nach Plänen des Architekten Jean Krämer errichtet- Zwischen 1873 und 2007 wurde das Gelände durch die Berliner Verkehrsbetriebe und ihre Vorgängerunternehmen als Betriebshof für die Pferdeeisenbahn und die Straßenbahn genutzt.
Über die Tanzperformance
Wiegenlieder
Auf der Grundlage ihrer individuellen Perspektiven auf Mutter*schaft untersuchen die beteiligten Künstler:innen und ein Laienchor die Körperlichkeiten von Müttern* und Arbeiter:innen. Sie nehmen ihre eigenen Bewegungsmuster in den Blick und experimentieren mit ideologischen und ikonographischen Bewegungen, Gesten und Posen aus dem persönlichen und dem kulturellenGedächtnis. In und auf einer atmenden Landschaft aus Luftbetten wiegen, schaukeln und federn die Performer:innen in einem Prozess kontinuierlicher, routinierter, sich wiederholender Arbeit. Melodicas werden zur atmenden Lunge des Stückes: Die Darsteller:innen selbst sind dafür verantwortlich, ein System verbundener Instrumente zu kontrollieren, es zu „beatmen“ und bis zur Erschöpfung am Laufen zu halten. In einer dichten Klangatmosphäre aus Melodica-Sounds und einem elektronischen Puls bewegt sich „Wiegenlieder!“ zwischen Einlullen und Auflehnen, Widerstand und Kapitulation.
Über die Choreographin
Claudia Garbe
Claudia Garbe wurde in Dresden geboren und arbeitet als Choreographin und Performerin. Sie studierte an der Universität Hildesheim und in Wologda Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis sowie am HZT Berlin Choreografie (MA). 2020 feierte ihr Solo „Ins Weite/ Far Out“ im Acud Theater Berlin Premiere. Mit ihren Arbeiten wurde sie nach Sydney, Ahrenshoop, Tschelabinsk und Ekaterinenburg, Hamburg, Dresden und Chemnitz eingeladen. Für ihre choreografische Forschung erhielt sie kürzlich ein Tanzpraxis-Stipendium des Berliner Senats und für die Arbeit an der 3-Kanal-Videoinstallation „Essay über einen potentiellen Körper“ (Präsentation Herbst 2022) eine #TakeCare-Förderung des Fonds Darstellende Künste. Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen Tanzperformance, Sozialer Plastik, zeitgenössischer Musik und Kunst. Seit 2018 erforscht sie Mutter*schaft choreographisch aus queerfeministischer Perspektive. Sie ist Mitgründerin des Künstler:innenkollektivs possible.movement und arbeitete als Performerin u.a. mit Künstler:innen wie Gabriel Wong, Anja Spitzer, Isabelle Schad, Trajal Harrell und Tino Sehgal. Als Tanzvermittlerin für zeitgenössischen Tanz ist sie darüber hinaus an Schulen und in unterschiedlichen Projekten tätig.