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- Gentrifizierung
- Berlin
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Sa., 24.01.2015, 20:00
Publikumsgespräch nach 'Die Irre von Chaillot'
Droht Berlin die Normalität anderer Städte? Die Boulevardkomödie von Jean Giraudoux, versetzt von der Seine an die Spree, ist der perfekte Ansatz zu einer Diagnose über den Zustand Berlins, die nach der Vorstellung in einem Publikumsgespräch vertieft werden kann.
Droht Berlin die Normalität anderer Städte? Die Inszenierung „Die Irre von Chaillot“ begreift Gentrifizierung als Spiegel einer größeren gesamtgesellschaftlichen Entwicklung. Jener, die das wilde politisch Ungemütliche beschneidet und eine leicht gangbare hyperwertkonservative Klientel hegt. Sie diagnostiziert eine ex-exzentrifizierung, bei der es zunehmend mehr um ein Angebot an Karriere fördernden Kindergärten als um die Erhaltung eines für Berlin einst typischen Lebensgefühls geht. Kämpfen wir nicht neben dem Kampf um bezahlbaren Wohnraum einen viel größeren Kampf? Das Ensemble Mariakron diskutiert miteinander und den Zuschauern in einem erweiterten Publikumsgespräch, ob wir in einem purifizierten Umfeld leben werden - oder in einem, das uns gefällt.
Die Tickets (8/13€) für die Vorstellung inkl. der kostenlosen Teilnahme am Publikumsgespräch können Sie nun auch direkt über Theaterscoutings reservieren! Schreiben Sie einfach (bis einen Tag vor der Vorstellung) eine Email mit der gewünschten Anzahl an Tickets an reservierung(at)theaterscoutings-berlin.de.
Natürlich sind auch spontane BesucherInnen herzlich willkommen.
Ablauf:
20:00 Vorstellung
21:00 Gesprächsrunde: Kleine Exzentrikerfragerunde
Fragen? Die Personen mit den pinken Theaterscoutings-Buttons sind vor Ort für Sie da.
Karten per E-Mail: info(at)td.berlin
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Sa., 24.01.2015, 20:00
Über den Veranstaltungsort:
Das Theaterdiscounter
Seit über zehn Jahren präsentiert und produziert der Theaterdiscounter zeitgenössisches Theater. Das Theater ist Durchlauferhitzer, Labor und Sprungbrett für Regieabsolventen und erfahrene Theatermenschen, die die Bandbreite der theatralen Formensprache erweitern. Realitäten und Theater anders sichtbar zu machen, ist eines der Ziele des Hauses, das Stoffe, Geschichten, Gedanken ungewöhnlich erzählt. Theater, das Wagnisse eingeht und neuartige Formen der Präsentation schafft.
www.theaterdiscounter.de
Über das Stück:
Die Irre von Chaillot
Eine Bande Grandes Dames wehrt sich gegen die Vertreibung aus ihrem Bohème-Viertel. „Wir oder Ihr!“ skandieren sie und ertränken die Spekulanten in den Pariser Kanälen. Das Ensemble Mariakron versetzt die unauffällig brutale Boulevardkomödie von Jean Giraudoux von der Seine an die Spree und inszeniert sie als Schlachtfest gegen urbane Durchschnittlichkeit. Cornelius Schwalms Inszenierung diagnostiziert jene sich über Berlin stülpende neuartige Ordnung, die droht, unseren sympathischen Moloch in die politisch-gesellschaftliche Seelenlosigkeit anderer Städte einzureihen. Gemeinsam mit dem Publikum wird ein Exkursionstrupp formiert, der die ausgemachten Zerstörer in einem knallharten Schauprozess zum Tode verurteilt und Berlin aus dem Würgegriff befreit. Klappe zu, Kapitalist tot: Die Guten haben über die Bösen gesiegt. So einfach ist das. Die Spekulanten-Makler-Besitzer-Spießer verwesen im Keller, oben errichten wir romantische Inseln. Dem Aufbruch in eine ungewisse, aber neue Zukunft steht am Ende dieses Abends jedenfalls nichts mehr im Wege.
Über die Mitwirkenden:
MARIAKRON
MARIAKRON ist ein Gemeinschaftsprojekt von Cornelius Schwalm, Verena Unbehaun und Sophie Nikolitsch. Sie kriechen seit 2010 mit variierenden Mitstreitern durch das Tal der Lächerlichkeit, um irgendwann auf der Seite des Ruhms wieder hervorzukommen. Ihr Interesse gilt der unmittelbaren Umwelt, die sie poetisch überh.ht abbilden. Nach „Mongoflipper“ 2014 präsentieren MARIAKRON im Januar 2015 die zweite Koproduktion mit dem Theaterdiscounter.