— Kann nicht mehr besucht werden —
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- Performance + Publikumsgespräch
- (Nicht-)Aufarbeitung NS-Regime
- transgenerationale Weitergabe
- Rechtsruck
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Sa., 17.06.2023, 20:00
Publikumsgespräch zu 'Böse Déjà-vus'
In nahezu jedem Bereich des öffentlichen und privaten Lebens in Deutschland setzen sich nach 1945 die Nazi-Kontinuitäten fort.Wie haben sich die Nazi-Verstrickungen weitergetragen? Und was hat das alles mit den rechten Bewegungen in der Gegenwart zu tun? Diesen Fragen können wir im anschließenden Publikumsgespräch weiter nachgehen.
Die (un-)heimliche Wiederkehr von rechter Täter*innenschaft ist der Ausgangspunkt der performativen Arbeit „Böse Déjà-vus“. Sie versucht den Horror der ewigen Wiederholung einzufangen und nimmt sowohl sozialpsychologische Theorien der Transgenerationalität wie auch die historische Faktizität von offensichtlichen und versteckten Nazi-Identitäten in der deutschen Gesellschaft nach 45 bis heute in den Blick. Dabei schafft die Performance ein Format, das die Atmosphäre und symptomatischen Merkmale eines „bösen Déjà-vus“ einfängt. Im Anschluss gibt es ein Publikumsgespräch mit den Künstler*innen und dem Historiker Johannes Spohr.
Tickets: 7 / 11 Euro
Tickets reservieren via: karten(at)viertewelt.de
Karten per E-Mail: karten(at)viertewelt.de
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Sa., 17.06.2023, 20:00
Über den Veranstaltungsort
VIERTE WELT KOLLABORATIONEN
Die VIERTE WELT KOLLABORATIONEN sind ein Prototyp für eine neue kulturelle Praxis, die Philosophie und Politik, Performance und Diskurs zusammen denkt und handhabbar macht. Die Vierte Welt ist ein ein offener Raum, eine Einladung zum freien Denken.Seit drei Jahren machen wir im Zentrum Kreuzberg, direkt am Kottbusser Tor, in unserem eigenen Veranstaltungsraum politisches Diskurstheater. Im Zentrum der Produktionsweise steht der kollaborative Ansatz, die immer breitere Verbindung von Akteuren und Herangehensweisen. In einem offenen Prozess emanzipieren wir uns vom Event-Modell und schaffen eine neue Qualität greifbarer Diskurse. Zwischen Performances, politischen Plenen, Philosophengesprächen und Ausstellungen steht als verbindendes Element die Aufgabe, eine neue Kultur der Verhandlung zu erlernen, die Fragen aufwirft und einen offenen Austausch ermöglicht.
Über das Stück
Böse Déjà-vus
Trigger-Warnung. Die Performance ist eine Arbeit über Folgen von Täter*innenschaft.
In nahezu jedem Bereich des öffentlichen und privaten Lebens in Deutschland setzen sich nach 1945 die Nazi-Kontinuitäten fort. Eine ausreichende Entnazifizierung fand nicht statt. Weder im öffentlichen Sektor noch im privaten Raum. Wo sollten sie hin? Sie konnten sich nicht in Luft auflösen, die Mitläufer*innen und Überzeugten, die Täter*innen wie Mitwisser*innen. Was bedeutet es jetzt, 75 Jahre später einen Blick darauf zu werfen, aus der dritten, aus der vierten Generation heraus? Was ist in den Familien passiert? Wie haben sich die Nazi-Verstrickungen weitergetragen? Und was hat das alles mit den rechten Bewegungen in der Gegenwart zu tun?
„Sind Sie Deutsche?“, fragt die Person mit gruseligem Clownsgesicht
auf der Bühne. Zaghaftes Nicken im Publikum. Bei der prompt und freudig
ausgerufenen Antwort „Das finde ich guuuut“ macht sich instinktiv
Unbehagen breit. Das will die Performance „Böse Déjà-vus“ in der Regie
von Elisa Müller an diesem Abend in Berlin auch erreichen.
taz. die tageszeitung | Kultur | Festivalbericht | von Linda Gerner |10. Mai 2022
Über die Mitwirkenden
Institut für Widerstand im Postfordismus
Zusammenschluss von Künstler*innen, die gesellschaftliche Fragen in ästhetische und diskursive Formate transformieren. Dabei arbeiten sie in einer künstlerischen Praxis der Dokufiktion. Die zentralen Mittel sind die Konstruktion und Dekonstruktion von Fakten, Fiktionen und Geschichten, und zunehmend auch Strategien des Absurden und Surrealen. Seit 2018 beschäftigt sich das Institut für Widerstand im Postfordismus mit dem Erstarken rechter Tendenzen und der Frage, welche Zusammenhänge zwischen den historischen Altlasten der rechten Geschichte Deutschlands und dem gegenwärtigen Rechtsruck bestehen. Zuletzt 2021 “Demmin, oh du mein Demmin”, Performativer Spaziergang, Demmin. 2020 “Lauf so schnell du kannst”, absurde Performance über faschistische Bedrohungen, Vierte Welt Berlin. Davor 2018/19 in Kooperation mit dem Theater Vorpommern zwei Bürger*projekte vor dem Hintergrund des Erstarkens rechter Tendenzen. 2017/18 entstand die Produktion “Curveball” in Kooperation mit dem Theaterdiscounter, den Akzenten Duisburg, der Rottstr5/KUNSTHALLEN Bochum, dem Freien Werkstatttheater Köln und dem Theaterlabor Bielefeld.
von und mit Vega Damm, Elisa Müller, Julia Müller, Marcus Reinhardt, Johannes Spohr, Anna Helene Zöllner
Regie Elisa Müller | Dramaturgie Vega Damm | Ausstattung Michi Muchina | Inhaltliche Unterstütung Elisa Steinfurt