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- Sprechtheater + Soundcollage + Gespräch
- Stückentwicklung
- Flucht
- Frauen
- gender-spezifische Recherche
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Sa., 23.06.2018, 20:00
Publikumsgespräch zu 'Female Refugees Warten auf Go.Dot'
In schwarz gehüllt, drei Frauen hängen in der Luft. Sie sind gefangen in einem Kokon aus der Zeit in der engen Küche einer Notunterkunft. Wir sehen und beobachten sie in ihrem täglichen Loop. Stetes Wassertropfen und vielfältige Geräusche fangen die Atmosphäre ein. Im Anschluss diskutieren wir über die Entstehung der Produktion und die Lage der Frauen.
Zum Thema Flucht hat fast jedeR eine Meinung, Frauen mit Fluchtgeschichte kamen bisher in künstlerischen Auseinandersetzungen kaum vor, wenn, dann auch von Männern in Szene gesetzt. Dies wollten die drei Schauspielerinnen von Ulrike Düregger & Compagnie ändern. Sie wollen mit dem Publikum diskutieren über: die Entstehung, der eine achtmonatige Recherche in einer Unterkunft vorausging, über die Stückentwicklung bzw. Text, über Erfahrungen, die sie in den zwei Jahren gemacht haben, und über die Wahrnehmungen von Frauen mit Fluchtgeschichte.
Die Tickets (15/10€) für die Vorstellung inkl. der kostenlosen Teilnahme am Publikumsgespräch können Sie direkt über Theaterscoutings reservieren! Schreiben Sie einfach (bis einen Tag vor der Vorstellung) eine Email mit der gewünschten Anzahl an Tickets an reservierung(at)theaterscoutings-berlin.de.
Natürlich sind auch spontane BesucherInnen herzlich willkommen, allerdings ohne Kartengarantie für die Vorstellung.
Ablauf:
20:00 Vorstellung
im Anschluss an die Vorstellung: Gespräch
Fragen? Die Personen mit den pinken Theaterscoutings-Buttons sind vor Ort für Sie da.
Karten per E-Mail: karten(at)ackerstadtpalast.de
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Sa., 23.06.2018, 20:00
Über den Veranstaltungsort
Acker Stadt Palast
Der Acker Stadt Palast, Spielstätte des eingetragenen Vereins Freie Bühne Mitte, wurde 2012 von einem Kollektiv gegründet und versteht sich als Förderer der freien Szene mit einem besonderen Fokus auf der Begegnung von Neuer Musik und zeitgenössischem Tanz. Das Haus, in dem sich der Acker Stadt Palast befindet, hat eine spezielle Geschichte. Es gehört zum Wohn- und Kulturprojekt Schokoladen und wurde als solches in den 90er Jahren besetzt. Trotz oder wegen der schweren Zeiten, als man sich gegen „Investoren und Eigentümer“ hatte durchsetzen müssen, konnte es unter diesen Bedingungen zu dem freigeistigen Kulturraum werden, der es heute ist. Richter/Meyer/Marx (Berlin) sind dieser Spielstätte seit fünf Jahren verbunden.
Über die Soundcollage
Female Refugees Warten auf Go.Dot
Drei Frauen hängen in der Luft, in schwarz gehüllt. Gefangen in einem Kokon aus Zeit in der engen Küche einer Notunterkunft. Wir sehen und beobachten sie in ihrem täglichen Loop: absurde Koch- und Kleidungsrituale, schmerzliche Erinnerungsfetzen markiert in Monologen und Bewegungssequenzen, die Kampf und Stress des Ankommens in einem anderen Landbeschreiben. Stetes Wassertropfen und vielfältige Geräusche fangen die Atmosphäre ein und rahmen als Soundcollage die fragmentarische Szenenfolge von FEMALE REFIGEES WARTENAUF GO. DOT.
In der öffentlichen Wahrnehmung und auch künstlerischen Auseinandersetzung von Geflüchteten spielen Frauen meistens keine Rolle oder aber sie werden schnell in die Position des „verschleierten und unterdrückten Opfers“ gedrängt. Das Projekt wagt eine Annäherung auf Augenhöhe. Acht Monate haben die drei Schauspielerinnen von Ulrike Düregger & Compagnie mit verschiedenen Frauen in einer Unterkunft gesprochen. Die Stückentwicklung basiert auf Notizen von Gesprächen mit Neu Berlinerinnen und stellt die Frage in den Mittelpunkt: Wie erleben Frauen Flucht? Mit dem Einverständnis zur Dramatisierung dieser persönlichen Fluchtgeschichten entsteht ein performativer Prozess aus genderspezifischen Blickwinkel und fokussiert weibliche Fluchterfahrungen und -wahrnehmungen. Die Anlehnung an Becketts Warten auf Godot honoriert dessen Bekanntheit im arabischsprachigen Theaterwelt. Die in Zusammenarbeit mit Terres des Femmes stattfindenden Publikumsgespräche im Anschluss an die Vorstellungen laden dazu ein, miteinander in Kontakt zu treten, Erfahrungen mitzuteilen und Verständnis für einander zu entwickeln.
Über die Künstler*innen
Gülcan Maksude, Ulrike Düregger, Nadine Da Cruz Oliveira
GÜLCAN MAKSUDE, geb. 1989 in München, ist eine deutsche Schauspielerin mit arabisch-türkischenWurzeln. Im Jahr 2010 begann sie ihre Ausbildung an der Reduta-Schauspielschule in Berlin. Schon während derAusbildung stand sie regelmäßig mit diversen Theaterproduktionen auf der Bühne und nahm 2013 am TheaterRzeszow in Polen als Gastspiel "Beggars Opera" teil. Aktuell steht sie im Heimathafen Neukölln Berlin und inweiteren deutschen Städten mit den Asyl-Dialogen und den NSU-Monologen, Bühne für Menschenrechte,Regie: Michael Keller, auf der Bühne. Sie stand für den TV-Film "Vergesst mich nicht", Regie Züli Aladag, vor derKamera. Bisherige TV-Engagements: Polizeiruf 110, Kampagne gegen Diskriminierung auf ProSieben,„Aktenzeichen XY ungelöst“, Regie: Robert A. Pejo auf ZDf. Sie arbeitet seit 2014 in verschiedensten Kunst- undKulturprojekten von Total Plural e.V.
ULRIKE DÜREGGER, *1972 in Graz/ Österreich, Schauspielerin, Singer/Songwriter, freie Theatermacherin,interkulturelle Projektleiterin, Mitglied des LAFT Berlin. Sie begann ihr Schauspielausbildung am Franz-Schubert-Konservatorium in Wien und beendete sie in Berlin bei der französischen Schauspielerin Heidi Walier. Sie hatihren Abschluss durch die Paritätische Bühnenreifeprüfung in Wien 1998 erlangt. Seit 2008 freie Arbeit alsKünstlerin. Sie realisierte die zweisprachigen Eigenproduktionen "Schöne Neue Liebe" u. a. in der AusländerbehördeBerlin und im TAK sowie "Der Tod und das Mädchen" in der theaterkapelle sowie bei 48-Stunden-Neukölln. Siegastierte mit diesen Produktionen auch auf Internationalen Theaterfestivals in Kurdistan-Irak, Jordanien und Algerien mitUnterstützung des Goethe Instituts. Als Sängerin trat sie u.a. im Kammermusiksaal der Philharmonie, imDresdner Staatsschauspiel und der Luxemburger Jazz-Ralley auf. Sie gründete 2009 Total Plural e.V.
NADINE DA CRUZ OLIVEIRA ist eine deutsche Schauspielerin mit mosabikanisch- portugiesischen Wurzeln undwuchs in Thüringen auf. Ihre Schauspielausbildung absolvierte sie an der Reduta -Schauspielschule in Berlin.Aktuell spielt sie bei der Bühne für Menschenrechte in den NSU Monologen die Rolle der Adile Simsek, Regie:Michale Keller. Sie steht zudem seit 2016 mit der Figur der Nofretete bei BerlinsBeste in der Solokomödie EineNacht mit Nofretete auf der Bühne. Sie hat die YouTube-Serie NeueDeutsche als Pilotfilm mitentwickelt undspielt in diesem Kurzfilm die Eve. Für TV war sie zuletzt in der Hauptrolle bei der Ruhrpott Wache - Folge Aufleisen Sohlen zu sehen. Mit Total Plural e.V. realisiert sie neben Theaterproduktionen auch diverse kulturpolitischeProjekte mit Jugendlichen.