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- performative Installation + Publikumsgespräch
- kolonialen Vergangenheit Deutschlands
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Fr., 20.12.2024, 19:00
Publikumsgespräch zu 'mapping the past'
Eine performative Installation und Ausstellung zur kolonialen Vergangenheit Deutschlands. Der Regisseur und bildende Künstler Sebastian Hirn untersucht in seiner Arbeit 'mapping the past' deutsche Identitätskonstruktionen. In einer filmisch-körperlichen Annäherung werden vier monumentale Bauwerke vermessen. Im Anschluss lädt das Publikumsgespräch zu vertiefendem Austausch ein.
Vor und nach der Aufführung wird die Performance von einer Ausstellung mit Interviews gerahmt, die Sebastian Hirn zwischen 2022 und 2024 in Namibia geführt hat. Auf sechs Monitoren kann man verschiedene Stimmen aus Namibia über Kopfhörer verfolgen. Zu den Interviewten gehören u.a. ein Großgrundbesitzer und Nachkomme eines Schutztruppensoldaten, ein Nama und ein Herero-Chief, ein Minister für Bodenreform, ein Nachkomme der Hamburger Reedereifamilie Woermann und die Vorsitzende des Nama Genocide Technical Committee. Die Tänzerinnen Alessandra Defazio und Julia Keren Turban bespielen zudem live den ehemaligen Kirchenraum im Studio 1 des Kunstquartier Bethanien. Sie verlängern die Spielfläche des Videos in den realen Raum. Dabei wird das Bildmaterial zusammen mit dem Musiker Niko De Paula Lefort und Sebastian Hirn mit elektronischen Klängen und Live-Percussion neu befragt. Nach der Performance findet ein Publikumgespräch statt, das einen Austausch zu den vielen Ebenen und Medien der Produktion anbietet.
Tickets (Performance): Regulär 14 Euro, ermäßigt 8 Euro
Der Besuch der Austellung und die Teilnahme am Publikumsgespräch sind kostenlos.
Tickets gibt es ausschließlich an der Abendkasse – keine Online-Reservierung möglich!
Barrierefreiheit:
Das Studio 1 im Kunstquartier Bethanien ist nicht barrierefrei. Rollstuhlfahrer*innen können sich per Mail oder Telefon unter 0176 – 70749281 / Sebastian.Hirn(at)yahoo.de anmelden. Sie werden dann am Eingang abgeholt und über den nur mit Schlüssel zugänglichen Aufzug und Treppenlift zum Aufführungsort begleitet.
weitere Vorstellungstermine: Ausstellung und Performance 19.-22.12.2024
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Fr., 20.12.2024, 19:00
Über den Veranstaltungsort
Kunstquartier Bethanien (Studio 1)
Das Kunstquartier Bethanien ist ein Ort für Kunst und Kultur. Es wird von der GSE (Gesellschaft für StadtEntwicklung gemeinnützige GmbH, Treuhänder Berlins) bewirtschaftet und beherbergt mehrere Projekte aus dem Bereich Bildender und Darstellender Künste. Das Studio1 im 1. und 2. OG von Kunstquartier Bethanien ist eine ehemalige Krankenhauskapelle. Zur Zeit wird das Studio als Ort für kuratierte bzw. konzeptionell ausgerichtete Ausstellungen und Projekte, Ausstellungen von Kunsthochschulen, Ergebnisse von Projekten der kulturellen Bildung und andere nicht-kommerzielle Kunstereignisse benutzt.
Über das Stück
mapping the past
In einer 3-Kanal-Videoinstallation treffen Tänzerinnen auf diese Monumente der Macht, die im Zuge der Deutschen Reichsgründung entstanden sind und nehmen Beziehung zu den Bauwerken auf. In der Begegnung zeigt sich die Fragilität der menschlichen Körper angesichts der gewaltigen Monumentalarchitektur und setzt die Bauwerke in ein neues Licht. Die Videos wurden am Kyffhäuserdenkmal, an der Hohenzollernbrücke in Köln, am Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica und am Deutschen Eck gedreht. Das Filmmaterial kombiniert Sebastian Hirn mit Fotografien aus der ehemaligen Kolonie „Deutsch Südwestafrika“. Diese Bilder geben einen Eindruck von den internationalen Auswirkungen des wilhelminischen Herrschaftsanspruches. Am Ende öffnet sich der Raum für den Hererodichter und Performer Prince Marenga Kamaazengi, der in einem Gedicht den Waterberg besingt, wo 1904 deutsche „Schutztruppen“ in einer entscheidenden Schlacht die aufständischen Ovaherero stellten und zur Flucht in die Omaheke Wüste zwangen.
Über die Mitwirkenden
Sebastian Hirn & Team
Sebastian Hirn konzentriert sich auf Interview- und Rechercheprojekte. Dabei verwebt er Theater, Tanz, Film und Bildende Kunst. In 'mapping the past. Deutschlandskizzen 2' setzt er sich zum zweiten Mal mit der Pathologie deutscher Identitätskonstruktion auseinander. Alessandra Defazio ist eine freischaffende Tänzerin und Choreographin. Sie verbindet u.a. eine regelmäßige Zusammenarbeit mit Sasha Waltz & Guest. Die Tänzerin und Choreographin Julia Turbahn hat in jüngster Zeit mehrere preisgekrönte Arbeiten mit dem FELD Theater für junges Publikum entwickelt. Niko De Paula Lefort arbeitet im Bereich Elektronik und Percussion, moderiert das Gemeinschaftsradio Archipel Stations und ist Mitbegründer der Plattenlabels Portals Editions. Prince Marenga Kamaazengi kommt aus Botswana. Er setzt sich als Dichter und Performer mit dem Völkermord an den Ovaherero und Nama auseinander. Constanze Knapp arbeitet als Kostümbildnerin im Theater Oper und Tanz. Ole Heinzow ist Informatiker, Produktentwickler und Medientechniker.