— Kann nicht mehr besucht werden —
- 1
- Musiktheater
- EU-Aussengrenze
- Frontex
- Mythologie
- L'Orfeo
-
So., 12.10.2014, 17:00
Publikumsgespräch zu 'Orpheus in der Oberwelt: Eine Schlepperoper' von andcompany&Co.
Unzählige Tote sind in den letzten Jahren an die Ufer der Fluss Evros/ Meriç geschwemmt und auf einem “Friedhof der illegalen Einwanderer” begraben worden. Zugleich ist dieses militärische Sperrgebiet ein Vogelparadies, es handelt sich um das antike Thrakien. Dieser Widerspruch wird in der neuen Musiktheaterproduktion des Kollektivs andcompany&Co bespielt; Nach der Vorstellung wird das Thema mit dem Publikum besprochen.
Nach der Vorstellung ist das Publikum eingeladen, mehr zu Thema, Recherche und Arbeitsprozess in einem Gespräch mit Alexander Karschnia von andcompany&Co., sowie Florian Schneider und Vassilis Tsianos, zu erfahren.
Die Tickets (11-16,50 E) für die Aufführung sind an der Theaterkasse erhältlich. Die Teilnahme an der Einführung ist kostenlos.
Ablauf:
17:00 Vorstellung
im Anschluss an die Vorstellung: Publikumsgespräch
-
So., 12.10.2014, 17:00
Über den Veranstaltungsort:
HAU Hebbel am Ufer (HAU2)
Mit seinen drei Spielstätten HAU1, HAU2 und HAU3 steht das HAU Hebbel am Ufer dabei für aktuelle künstlerische Positionen an der Schnittstelle von Tanz, Theater und Performance. Darüber hinaus sind Musik, bildende Kunst und theoretische Debatten feste Bestandteile des Programms. Im HAU2 – der zweitgrößten Bühne des HAU-Kombinats – wurden u.a. die zum Berliner Theatertreffen eingeladenen Produktionen „Testament“ von She She Pop und „Hate Radio“ vom IIPM uraufgeführt.Als 'aufregendstes Theater Deutschlands' (tip 02/2012) ist das HAU auch im internationalen Rahmen eine der wichtigsten und am weitesten vernetzten Bühnen. Internationale Kooproduktionen und Projekte der Berliner und (inter)nationalen Tanz- und Theaterszene werden hier entwickelt und gezeigt. Mit dem 'Tanz im August' richtet das HAU Hebbel am Ufer jährlich eines der renommiertesten Tanzfestivals Europas aus.
Über das Musiktheater Stück:
Orpheus in der Oberwelt: Eine Schlepperoper
Frontex und Stacheldraht: Europa macht dicht. Im Südosten übernimmt diese Aufgabe jener Fluss, den die Griechen Evros und die Türken Meriç nennen. Unzählige Tote sind in den letzten Jahren an seine Ufer geschwemmt und auf einem “Friedhof der illegalen Einwanderer” begraben worden. Mittlerweile schotten meterhohe Zäune und Minenfelder die EU-Außengrenze ab und lenken die Flüchtlingsströme wieder Richtung Mittelmeer. Zugleich ist dieses militärische Sperrgebiet ein Vogelparadies, es handelt sich um das antike Thrakien. Der griechischen Mythologie zufolge trieb im Evros einst der Kopf des Orpheus – die erzürnte Gefolgschaft des Dionysos hatte ihn zerissen, nachdem Orpheus der Unterwelt entstiegen war. Nun kehrt er dorthin zurück und wird zum glücklosen Schlepper, denn der Weg nach Europa führt ins Totenreich. Inspiriert von Monteverdis Oper “L’Orfeo” verschmilzt das internationale Künstlerkollektiv andcompany&Co. nicht nur Mythologie und Musik, sondern auch dokumentarisches Material und namenlose Schicksale zu einer neuen, alten Geschichte: Ein Mythos prallt auf die Realität – und der zerrissene Leib des Orpheus stößt auf die anonymen Toten an Europas Grenzwall.
Über die Mitwirkenden:
andcompany&Co.
Das internationale Künstlerkollektiv andcompany&Co. wurde 2003 in Frankfurt am Main gegründet von dem Theaterwissenschaftler und Autoren Alexander Karschnia, der Sängerin und Autorin Nicola Nord und dem Musiker und Komponisten Sascha Sulimma. Gemeinsam bilden sie als Ko-Regisseure ein offenes Netzwerk, zu dem stets neue Künstler aus unterschiedlichsten Disziplinen stoßen, um an der Schnittstelle von Theater & Theorie, Politik & Praxis zu arbeiten. Ihre Performances sind ein humorvolles Spiel mit Fakten & Fiktionen, das Bruchstücke ästhetischer & philosophischer Entwürfe des 20. und 21. Jahrhunderts musikalisch verdichtet und zu einem eigenen politischen Statement neu abmischt. Seit 2007 haben sie ihre homebase am Berliner HAU Hebbel am Ufer.
www.andco.de