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• Solo-Tanz-Theater-Performance + Publikumsgespräch + Aktuelle Arbeitswelt
• Selbstoptimierung
• Selbstausbeutung.

• Di., 05.07.2022, 20:00

Publikumsgespräch zu 'SPIRALE - Wenn der Körper nicht streikt'

Arbeitsmaschine Mensch und die Spirale: Führt unsere Selbstoptimierung direkt zu Burnout und der totalen Adaption an eine gnadenlos effiziente, technisierte Welt? Oder gibt es noch einen Ausweg?

• 1Foto: © Franziska Cazanave. Beherrsche dich selbst, dann wirst du frei!.
• 2 Kerstin Reichelt, Regisseurin und Produktionsdramaturgin

Die Inszenierung nimmt die Abwärtsspirale in unserer aktuellen Arbeitswelt unter die Lupe und hinterfragt die aktuell dominierende Selbstinszenierung: die gut gelaunte Verausgabung zwischen Büro, Fitnessstudio und glänzendem Insta-Account. Führt diese Selbstinszenierung zu einer totalen Adaption an eine gnadenlos effiziente, technisierte Welt und damit direkt in den Burnout? Oder gibt es noch einen Ausweg? Die Beteiligten der Produktion öffnen im Publikumsgespräch einen Raum für stückbezogene und andere Fragen freuen sich über einen Erfahrungsaustausch.

Über den Veranstaltungsort

Vierte Welt

Vierte Welt (2010) ist eine von Künstlern organisierte Produktionsplattform, performativer Denkraum, Schnittstelle von Diskurs&Kunst, Veranstaltungsort. Zentral ist die Entwicklung kollaborativer Praktiken. Der Austausch unter Künstlern/ Formationen ist wesentlich. Zwischen Performance, politischem Gespräch, Philosophie ist das verbindende Element eine neue Kultur der Verhandlung, die einen offenen Austausch ermöglicht.

https://viertewelt.de/ 

Über das Stück

SPIRALE - Wenn der Körper nicht streikt

Mit einer intensiven Choreographie erkundet die japanische Tänzerin und Performerin Haruka Tomatsu die Auswirkungen entgrenzter Arbeit auf die menschliche Psyche und den menschlichen Körper. Dabei macht sie Stress, Karrieredruck und die oftmals selbst gewählte Ausbeutung auf einer Bühne spürbar, die von einer Armee aus Computerbildschirmen beherrscht wird.
Die Inszenierung experimentiert mit Ausdrucksformen des zeitgenössischen Butoh-Tanzes und nutzt deren Potenzial zu futuristischen Bewegungen. Während Videoaufnahmen von Fitnesseinheiten das Muster einer Karrierefrau und Idealbild des Körpers zeigen, verwandeln Nahaufnahmen von Poren, Schweiß und Adern den gesamten Bühnenraum in einen Organismus. Und darin wird der Körper selbst zu einem Teil des beschleunigten digitalen Systems.

Über die Mitwirkenden

Ren Saibara

Ren Saibara ist eine japanische Regisseurin und Performerin. Sie interessiert sich für die Mechanismen hinter aktuellen gesellschaftlichen Problemen, die global und zeitenübergreifend zu sein scheinen, z.B. Obdachlosigkeit, Burnout oder die Pflegesituation im Alter. In ihren Arbeiten kontrastiert sie häufig die deutsche und japanische Perspektive auf ihr jeweiliges Thema. Mit der Politikwissenschaftlerin und Dramaturgin Viola Köster arbeitet sie seit 2019 daran, die freiwillige Verausgabung einzelner im Beruf auf der Bühne zu hinterfragen. Haruka Tomatsu studierte Butoh Technik, zeitgenössischen Tanz und Theaterwissenschaften. Seit 2016 arbeitet sie als freie Choreographin, Tänzerin und Performerin.