— Kann nicht mehr besucht werden —
- 1
- Stimmtänzerische Performance + Nachgespräch
- Neu-Interpretation der Ton-Tänze Valeska Gerts
- experimentell
-
Fr., 15.06.2018, 19:30
Tischgesellschaft zu 'Störlaut'
Die Tanzmacherin und Vokalakrobatin Jule Flierl kreiert eine stimmtänzerische Performance, die zwischen fake news und Post-Fakten eine Form des nicht-sprachlichen Ausdrucks sucht. Quietschen, röhren, rattern, stottern, gackern, lechzen, würgen, wimmern und kreischen sind das Material, mit dem emotional direkt und jenseits gegenwärtiger Worthülsen ein anderer Diskurs eröffnet wird. Das anschließende Publikumsgespräch lädt zur Diskussion ein.
Die Publikumsgespräche in den Sophiensælen setzen die 100jährige Tradition des Hauses als Begegnungsort fort: Hier treffen sich Künstler*innen und Publikum, um gemeinsam zu diskutieren. An der langen Foyertafel mit Wein und Salzgebäck ist Zeit für Fragen und Antworten, Austausch und Kennenlernen, Diskussionen und Herleitungen, Beobachtungen, Beschimpfungen und Ausblicke.
Die Tickets (13/8€) für die Vorstellung sind an der Theaterkasse erhältlich. Die Teilnahme am Publikumsgespräch ist kostenlos.
-
Fr., 15.06.2018, 19:30
Über den Veranstaltungsort
Sophiensæle
Die Sophiensæle sind einer der wichtigsten Produktions- und Spielorte für freies Theater im deutschsprachigen Raum. KünstlerInnen aus der Berliner, sowie aus der nationalen und internationalen Szene werden aufgrund ihrer künstlerischen Konzepte, Fragestellungen und Arbeitsansätze eingeladen, ihre Arbeiten hier zu produzieren und zu präsentieren. Theater, Tanz, Performance, Musik, Bildende Kunst und diskursive Formate ergänzen sich gleichberechtigt im Programm und treten in einen produktiven Dialog.
Über die Performance
Störlaut
Störlaut ist eine stimmtänzerische Performance, die zwischen fake news und Post-Fakten eine Form des nicht-sprachlichen Ausdrucks sucht - körperlich, emotional und direkt. Jule Flierl arbeitet an einer futuristisch-spekulativen Neu-Interpretation der Ton-Tänze Valeska Gerts, einer Berliner Grotesk-Tänzerin der 1920er Jahre. Valeska Gert erklärte sich selbst zur ersten Stimmtänzerin der Welt. Was hat sich durch den Einsatz von Stimme in der Repräsentation und Wahrnehmung von Tänzer_innenkörpern gewandelt? Und wie können Valeska Gerts historische Tänze zur Waffe auf dem Schlachtfeld heutiger Diskurse werden? Das derzeitige politische Klima ist ähnlich angespannt wie in der Zwischenkriegszeit. Fake news, Propaganda und post-fakische Diskurse machen Gerts Methoden und Herangehensweisen an den Akt des sich Artikulierens wieder aktuell. Störlaut verleibt sich den Tontanz ein und mobilisiert diesen als eine Form der nicht- und ausser-sprachlichen Verkündung, wenn andere Formen von Rede versagen. Quietschen, röhren, rattern, stottern, gackern, lechzen, würgen, wimmern und kreischen sind das Material, mit dem emotional direkt und jenseits gegenwärtiger Worthülsen ein anderer Diskurs eröffnet wird.
Über die Künstlerin
Jule Flierl
JULE FLIERL setzt sich in ihren Arbeiten mit Raumänderungen durch Atem, Stimme und Tanz auseinander. Die Tanzmacherin und Stimmakrobatin studierte zeitgenössischen Tanz am SEAD Salzburg, spielte im Kino-Film Führer Ex die weibliche Hauptrolle und arbeitete als Tänzerin u.a. mit Künstler*innen wie Martin Nachbar, Christine Borch, Ibrahim Quarishi, Gintersdorfer/Klaßen, Tino Sehgal. Zur Zeit studiert sie im Master Programm für Choreographie in Montpellier Frankreich. Ihre Arbeit Happiness is a war…m gun wurde in Berlin, Salzburg, Wien, bei den internationalen Festival des Experimentaltanzes, den Tanztagen in Berlin, Nagib in Maribor und bei Perypezye in Milano gezeigt. In den Sophiensælen zeigte sie im Rahmen der Tanztage A Sound Has No Legs to Stand on (2016) und Amazonas #1 mit DJ Sapphic Faggot und Astrid Kaminski.