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• begleitender Workshop zum Bühnenstück
• Geologie
• Berge
• Atem
• Körper

• Sa., 25.05.2024, 17:00

Workshops zu 'Geteilte Echos'

Die Choreografin Miriam Jakob bewegt sich in der performativen Installation 'Geteilte Echos' in vielschichtigen Beziehungen mit einem alpinen Geröllhang auf der Bühne und spürt dem gefühlten Stillstand eines Berges vor seinem Zusammenbruch nach. In den begleitenden Workshops setzen sich Dr. Hannah Davies vom Geoforschungszentrum Potsdam und die Künstlerin Ines Lechleitner (Sa, 25.05.) sowie die Stimm- und Gesangslehrerin Johanna Peine gemeinsam mit Dr. Hannah Davies (So, 26.05.) und ihren Gästen vor Beginn des Stücks in der Bühnenlandschaft mit den Inhalten des Stückes über die Nah- und Fernerkundung des Berges Hochvogel auseinander.

• 1Foto ©Felix Claßen. Eine Landschaft geteilter Echos und fortwährender Transformationen - in 90 Minuten und Deep Time. 3D-Scan der Bühnenelemente.

Vergehende und entstehende Berge, Gesteinsformationen, Kontinente. Atem, Vibration, Geruchs- und Geschmacksspuren aus der geologischen Küche: Zwei Workshops zwischen Wissenschaft und Kunst aktivieren das Bühnenstück 'Geteilte Echos' der Choreografin und Performerin Miriam Jakob auf jeweils eigene Weise. Wie verstehen eine Geologin, eine Künstlerin, die gerne mit Kochen und Gerüchen arbeitet, und eine Atemtherapeutiun Transformation? Was bedeuten Schwanken, Zittern, Veränderung für sie? Und welche Spuren bleiben davon zurück? Welche Ressonanzen zwischen geologischen Phänomenen und künstlerisch-choreographischer Praxis lassen sich finden? Und wie können wir uns darüber stofflich, nicht nur sprachlich, austauschen? Diesen Fragen nähern sich die beiden Workshops an und eröffnen neue Perspektiven auf eigene Erforschungen des Bühnenstückes durch die Teilnehmenden.

Über den Veranstaltungsort

Heizhaus der Uferstudios Berlin

PSR ist ein Kollektiv von in Berlin lebenden Künstler*innen und Kulturschaffenden, darunter Olympia Bukkakis, Olivia Hyunsin Kim, Mmakgosi Kgabi, Sheena McGrandles, Simone Willeit und Dina Nurpeissova. Das Kollektiv startete 2018 auf Initiative der Uferstudios, um ein Konzept für die Nutzung des Heizhauses als Ort für soziale Choreografie zu entwickeln. Dabei sollten die Bedürfnisse der künstlerischen Community berücksichtigt werden, aber auch gleichermaßen das unmittelbare Umfeld des Ortes. Trotz ihrer medialen und unterschiedlichen Arbeitsweisen eint die Mitglieder von PSR das Interesse an choreografischen Verfahren, die soziale Offenheit und Engagement aktivieren, sowie das Verständnis für die Arbeit mit "anderen" Gemeinschaften. Seit 2019 konzentrieren sich die Projekte im Heizhaus auf die Frage, was passiert, wenn neue Verbindungen durch unwahrscheinliche Begegnungen entstehen. Wenn wir von unwahrscheinlichen Begegnungen sprechen, hoffen wir auf eine radikale Durchlässigkeit verschiedener künstlerischer, politischer und sozialer Kontexte. Im Winterhalbjahr 2022/2023 proklamierte PSR das Heizhaus zu einem Cultural Community Center: Einem Ort der Begegnung, des Lernens, des Spielens, des Angebots und der Beteiligung. Das Projekt soll im Laufe der nächsten Jahre fortgesetzt und verstetigt werden. 

Über das Stück

Geteilte Echos

In der performativen Installation 'Geteilte Echos' bewegt sich die Choreografin Miriam Jakob in vielschichtigen Beziehungen mit einem alpinen Geröllhang und spürt dem vermeintlichen Stillstand eines Berges vor seinem Zusammenbruch nach.
In der Bühnenlandschaft überlagern sich unterschiedliche Darstellungsebenen zwischen Steinattrappen, digitalen Punktwolken und menschliche wie felsige Schwächezonen. Abseits alpiner Idylle setzt Miriam Jakob sich und ihr Publikum den seismographisch darstellbaren Vibrationen aus dem Inneren des Berges aus. Die Schwingungen und die Brüchigkeit des Berges setzen alles in Bewegung und bringen das Denken ins Schwanken. Der Theaterapparat lädt dabei  dazu ein, entlang des Berges eigene Instabilitäten zu erkunden. In der Recherche arbeitete Miriam Jakob u.a. mit der Tänzerin Arantxa Martínez und dem Klangkünstler Felix Claßen vor Ort in den Allgäuer Alpen und im Dialog mit Wissenschaftler:innen des GFZ Potsdam. Der intensive künstlerisch-wissenschaftliche Austausch über den zerbrechenden Berg Hochvogel wurde zum Taktgeber vielschichtiger Reflexion über Erschütterung und die Kraft der Transformation.

Über die Mitwirkenden

Miriam Jakob

Die Choreografin, Performerin und Künstlerforscherin Miriam Jakob konzentriert sich in ihren Arbeiten auf die Nahtstelle von Wissenschaft und Fiktion. In Installationen, Film- und kollaborativen Bühnenarbeiten beschäftigt sie sich spielerisch mit Fragen der Repräsentation, Zugänglichkeit und Kommunikation zwischen den Arten.

https://miriamjakob.com/ 

Die Workshops werden geleitet von:

Dr. Hannah Davies, Geowissenschaftlerin am GFZ Potsdam. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der Erforschung von Oberflächenveränderungen von Planeten wie Erde und Mars seit ihrer Entstehung bis heute.
Ines Lechleitner, interdisziplinäre Künstlerin, Fotografin und Köchin. Ihr Fokus liegt auf multisensorischem Storytelling und Kollaborationen, die auf Vertrauen und zirkulärem Austausch basieren.
Johanna Peine, Alexandertechnik-Lehrerin, diplomierte Opernsängerin und staatlich geprüfte Gesangspädagogin mit langjähriger Bühnen- und Unterrichtserfahrung. Sie unterrichtet an der Universität der Künste und der Hanns-Eisler-Universität in Berlin.